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Diese Seite ist für Freunde

Diese Rose ist für einen Freund, der einst in meinem Leben war.

Wie finde ich mich?

Diese Frage stellte eine Elfe einem Zauberer, der unverzüglich hinter sich griff und wenig später einen runden Spiegel der Fragenden reichte: „Schau hinein dann findest du dich.“

 

Die Elfe betrachtete sich aufmerksam im Spiegel, und sei äußerte Vergnügen an ihrem Abbild. Doch als sie es greifen wollte, trafen ihre Hände die Kühle des Glases und nicht die wärme ihres Körpers. Sie stieß denn Spiegel zurück“: Das habe ich nicht gemeint.“ Der Zauberer dachte nach. „Geh` auf die nahe Wiese“, begann er erneut, „und suche denn leisen fließenden Bach, der sich, bevor er die Wiese verlässt, aufstaut und golden im Sonnenlicht schimmert. Neige dich zu ihm, dann wirst du dich finden.“

 

Die Elfe tat, wie der Zauberer geraten. Sie lief leichtfüßig zur Wiese, folgte den Schwingungen des Baches, bis er sich zu einem glitzernden Teich ausdehnte. Am Ufer verharrend beugte sie sich ihm entgegen und erkannte ihr Bild, dessen sie zuvor schon im Spiegel gewahr geworden. Sie schaute sich frohlockend an. Neugierig wollte sie sich mit beiden Händen ergreifen, verlor aber das Gleichgewicht und fiel in den warmen Bach. „Das bin ich nicht!“ Rief sie empört und erstieg triefendnass, das Ufer.

 

Der Zauberer war ihr gefolgt. „ Was willst du denn?“ Suchte er ihr Ansinnen zu erforschen. „Ich zeige dir dein Bild, und siehst du es, hast du dich gefunden...“ die Elfe unterbrach ihn: "Nicht mein Bild suche ich, mich will ich finden und nicht meine Spiegelung.“ „ Solltest du dich nicht erst einmal bemühen, dein Bild zu erforschen?“ Mahnte der Zauberer. „ Das Spiegelbild ist kalt und matt, ich vermisse meine Wärme, meine Stimme. Mein Glanz.“ „Trotzdem ist es dein Abbild“, widersprach der Zauberer, „und ich konnte sehen, dass es dir Wohlgefallen bereitet.“ Die Elfe lachte: „ Sicherlich!“ Nickte sie. „ Doch wie wenig ist das Bild dem Ursprung gleich? Eine Ähnlichkeit will ich nicht absprechen; doch ich wünsche das Lebendige, um mich finden zu können.“

 

 

Dieses Gespräch hatte eine Krähe vernommen, die sich just in den Zweigen der Bäume tummelte. „Du bist dumm“, krächzte sie von oben, „höre nicht auf den Zauberer, sein Wissen ist begrenzt. Folge meinen Ratschlägen; ich sehe die Welt von oben, und meine Weißheit ist groß.“ „Und was rätst du mir zu tun, damit ich mich finde?“ Fragte die Elfe. „Ersteige die Bäume, geselle dich zu mir, begib dich auf meine großen, starken Flügel und erlebe die Welt im Fluge.“ „Ich will nicht die Welt erleben“, wiedersprach die Elfe, „ich will mich finden; du hast meinen Wunsch nicht verstanden; ,“ „Doch, wohl habe ich verstanden; zuerst aber musst du die Größe deiner Umwelt erfahren, um dich zu finden. Sonst verkommst du in der Enge deiner Elfenwelt und wirst niemals einen Zugang zu deiner Vollkommenheit entdecken.“ „Du bist ein Narr!“ Empörte sich die Elfe. „Es geht nur um mich und nichts anderes.“

 

Die Krähe schüttelte ihr Gefieder, spreizte ihre großen Flügel und hob sich in die Lüfte. Sie drehte eine Runde über der Elfe, die ihr zuschaute, und landete plötzlich mit lautem Flügelschlag neben ihr. „Steige auf, ich zeige dir, was ich meine.“ Die elfe, überrascht und neugierig geworden, ließ sich nicht zweimal bitten, und bald erhoben sich beide in die weite Bläue eines morgendlichen Himmels.

 

„Oh wie ist die Welz schön!“ jubilierte die Elfe und ließ die Flügel der krähe los, um auf ihrem Leib zu tanzen. „Halte dich fest“, rief erschrocken die Krähe, „sonst bist du verloren.“ Rasch folgte die Elfe dem Befehl und beugte sich sodann nach vorne: „ Was meinst du , ich sei verloren?“ Die Krähe schüttelte ihren Kopf: „ Du wärest zur Erde gestürzt.“ Die Elfe rümpfte nachdenklich ihre kleine Nase. „Wie soll ich stürzen können, wenn ich zu fliegen vermag?“ Du fliegst durch mich; oder erkennst du Flügel an deinen Schultern?“ Die Elfe richtete sich auf und berührte zaghaft mit der Hand eine Schulter und erfasste lediglich ihr Schulterblatt. „Und doch weiß ich, dass auch ich fliegen kann....“ Die Krähe gab keine Antwort. Sie kreiste gerade über eine Bodenwelle und ließ sich von dem Aufwinden anschließend in die Höhe tragen, so dass sie eisig, weißglitzernde Berge zu überfliegen vermochte.

 

Die Elfe folgte diesen Bemühungen mit Erstaunen; hingerissen betrachtet sie die Eiseswelt, den Schimmer des Sonnenlichts auf den Eiskristallen, die rosigen Finger des Morgenglanzes und das Schattenspiel der enteilenden Nacht. Ihre Hände hielten sich an den schwarzen Federn der Krähe fest, und sie spürte in ihrem Innern eine leichte Unsicherheit, als vermöchte sie zu fallen, würde die des Schutzes der Flügel beraubt.

 

Die Hoheit der Berge neigte sich dem Ende zu. Eine weite, braune Fläche öffnete sich ihren Augen, und Erdbrüche zeigten vielfaltig in der Tiefe, die in der Dunkelheit verglommen.

 

 

Diese Gesichte ist noch nicht zu ende, sie ist von einer Freundin geschrieben worden.

Leider jedoch ist sie verstorben.